Auslöschung

MDR, 2019

In der qualmenden Ruine eines Ein­familien­hauses wurde die Leiche einer jungen Frau gefunden. Was anfangs wie ein Unglück wirkte, war in Wahrheit Mord: Die junge Frau starb durch 13 Messer­stiche. Nach monate­langen Ermitt­lungen musste die Kriminal­polizei die Ermitt­lungen vor­läufig ein­stel­len, das schlag­zeilen­trächtige Schicksal der Betti Wagner konnte nicht auf­ge­klärt werden.

Nun stehen Wahlen an und die nächste Innen­minister­konferenz. Ernst Braubach, neuer LKA-Direktor, möchte Sicher­heit aus­strahlen und Kompetenz ver­mitteln, am besten mit einem über­führten Täter. Also reakti­viert er Jost Fischer, LKA-Ober­kommissar außer Dienst – und außer Stande, dieser Ver­suchung zu wider­stehen. Fischer tut es noch einmal, begleitet von der jungen Kom­mis­sarin Caroline Griem.

Von Anfang an ziehen Caro und Fischer an einem Strang – doch in ver­schiedener Richtung! Auf Caro wirkt Fischers Ermitt­lungs­arbeit rentneresk und frater­ni­sierend. Doch der alte Mann hat etwas, was zur Lösung dieses Falles uner­lässlich ist: Er ist ein original Ostler, ein gelernter DDR- und gewor­dener BRD-Bürger, Migrant ohne Reise, vertraut und fremd in beiden deutschen Ländern. Und er hat eine junge Kollegin, die ihn am Ende der Ermitt­lungen ernsthaft über­rascht.

Cold Cases, Fälle, die nicht auf­ge­klärt wurden, sind ein eigenes Krimi-Unter­genre. Im Gegensatz zu „normalen“ Kriminal­fällen sind die Ermittler hier schon einmal geschei­tert und die Täter davon­ge­kommen. Der Zugriff der Ermittler muss sich von ihrem ersten Heran­gehen unter­scheiden. Das macht den beson­deren Reiz zugleich und die Heraus­forderung solcher Fälle aus.

Illustration Jürgen Frey zum Radio-Tatort »Auslöschung« von Thilo Reffert Illustration: Jürgen Frey